Peter Handke: Zdeněk Adamec + Selbstbeschuldigung

26. Prager Theaterfestival deutscher Sprache (15. 11. – 6. 12. 2021)

03.12.2021 20:00, Prag 1, Theater am Geländer, Anenské nám. 5

© Divadlo Na zábradlí

Zdeněk Adamec nur tschechisch; Selbstbeschuldigung deutsch und tschechisch

Die Inszenierung besteht aus zwei Teilen, die an EINEM ABEND an ZWEI ORTEN aufgeführt werden - Zdeněk Adamec wird immer im Theater am Geländer und Selbstbeschuldigung in der Bethlehem-Kapelle aufgeführt. Wenn Sie eine Karte für den 3. 12. haben, werden Sie alle zuerst den ersten Teil der Inszenierung von Selbstbeschuldigung in der Bethlehem-Kapelle sehen - bitte kommen Sie ALLE zur Bethlehem-Kapelle. Nach diesem Teil werden wir gemeinsam (koordiniert) zum Theater am Geländer gehen, um den zweiten Teil gemeinsam zu sehen - Zdeněk Adamec. Die Sitzplätze an beiden Standorten sind FREI - wer zuerst kommt, mahlt zuerst - wählen Sie Ihren Sitzplatz nach Ihren Vorlieben. Die gekaufte Eintrittskarte beinhaltet also immer beide Teile der Inszenierung, die am selben Abend aufgeführt werden. Es ist nicht notwendig, zwei Eintrittskarten zu erwerben, um zwei Teile der Produktion zu sehen.

Dušan D. Pařízek, mit seinem analytischen Blick auf die Welt und die wenig beneidenswerte Rolle des Menschen in ihr, wird seine Premiere im Divadlo Na zábradlí auf den Text des österreichischen Dramatikers und Literaturnobelpreisträgers Peter Handke stützen. Handke schrieb das Stück über Zdeněk Adamec, der sich im März 2003 vor dem Nationalmuseum in Prag verbrannte.

Aus der kleinen böhmischen Stadt, auf halbem Weg zwischen Brünn und Prag, macht sich am Abend des 5. März 2003 der 18-jährige Schüler Adamec mit dem Überlandbus auf den Weg in die tschechische Hauptstadt. Dort übergießt er sich am nächsten Morgen auf dem Wenzelsplatz mit Benzin und zündet sich an. Am selben Ort hatte sich 1968 der Student Jan Palach aus Protest gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch sowjetische Truppen selbst verbrannt. So wie Palach seine Aktion „Fackel No. 1“ genannt hatte, so übertitelte Adamec seinen im Internet veröffentlichten Abschiedsbrief mit „Fackel 2003“.

„Zdeněk hat sich aus der Welt katapultiert, um zu protestieren gegen die Welt“, hieß es bei Handkes erster Beschäftigung mit der Figur in seinem Roman Die Obstdiebin von 2017. Die Unbedingtheit und Radikalität der Tat ist der Ausgangspunkt. Alle Begründungen für und Aufklärungen über die Tat und ihre Motive müssen versagen. Handkes Zdeněk Adamec ist kein trauriger Verlierer, nicht von existentiellem Ekel befallen, kein „Irrer“. Er ist Zdeněk Adamec und in der Welt und ihren Ordnungen hat er keinen Platz.

In Koproduktion mit dem Prager Theaterfestival deutscher Sprache.

Regie: Dušan D. Pařízek

Es spielen: Samuel Finzi, Stanislav Majer, Martin Pechlát, Jiří Černý

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