13.09.2017 18:00 - 13.12.2017, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
Der Wiener Klub Nachtasyl wurde 1987 von Jiří Chmel, einem Unterzeichner der Charta 77, gegründet. Er ist eng mit der tschechischen und slowakischen Emigration vor dem November 1989 verbunden, und bis heute für seine späten Schließzeiten, sein tschechisches Bier und sein intellektuelles Milieu, das eher an die späten 80er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnert, bekannt.
Bis heute treffen sich an diesem Ort Literaten, Maler, Unterzeichner der Charta 77. Sie veranstalten Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Diskussionen. Zu den berühmten Besuchern des Nachtasyls gehörten u. a. Pavel Tigrid, Pavel Kohout, Ivan Medek, Karel Kryl und Karel Schwarzenberg.
Das Österreichische Kulturforum präsentiert vier Nachtasylanten – Ondřej Kohout, Eva Vones, Tomáš Haleš und Václav Gruša – Künstler aus dem Kreis des Nachtasyls. Die Ausstellung findet anlässlich des 30. Jahrestages seiner Gründung sowie des 40. Jahrestages der Charta 77 statt.
Die Vernissage beginnt mit einem Kurzfilm über das Nachtasyl, anschließend liest Václav Gruša Auszüge aus seinen Gedichten. Außerdem gibt es einen musikalischen Beitrag von einem Vertreter des Nachtasyls.
Eva Vones (*1954, Brünn) studierte an der Kunstgewerbeschule in Brünn und an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Im Jahr 1981 übersiedelte sie nach Wien. Sie stellte in vielen Ländern Europas und in Australien aus. In ihren Werken befasst sie sich mit dem Phänomen der Zeit und seiner Beziehung zur Natur, zum Menschen und zu den Tieren.
Ondřej Kohout (*1953, Prag) studierte an der Theaterfakultät der AMU in Prag. Als Unterzeichner der Charta 77 war es ihm nicht mal erlaubt, als Fensterputzer zu arbeiten, obwohl er eigentlich Bühnenbildner von Beruf war. 1981 entschied er sich – nach mehreren Verhören und Empfehlungen seitens der Staatspolizei – mit seiner Frau und seinem Sohn nach Österreich auszuwandern. Er lebt und arbeitet in Wien. Als Maler und Bühnenbildner war er in vielen Städten Europas tätig. Das Motiv seiner Bilder ist ein Mensch, der sich im Laufe der Jahre von einem Biertrinker in einen Sportler verwandelte.
Václav Gruša (*1976, Prag), studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und arbeitet als Übersetzer (z. B. Ivan Martin Jirous – Leben, Werk, Zeit, Braumüller Verlag, Wien 2013). 2011 wurde sein Gedichtband Kukaččí sirotčinec (Revolver Revue, Praha) herausgegeben.
Tomáš Haleš (*1955, Ostrava) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Er unterzeichnete die Charta 77 und in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre emigrierte er nach Österreich. Er hat in Österreich, England, Spanien, Italien, Belgien, Japan, USA usw. ausgestellt.
Eröffnung der Ausstellung
18 h Film: Nachtasyl (Regie Josef Haslinger)
19 h Begrüßung: Andreas Schmidinger, Direktor des ÖKF
Zur Ausstellung spricht: Marcel Sauer, Diplomat, ehemaliger Direktor des Tschechischen Zentrums in Wien, Publizist
Im Laufe des Abends: Lesung mit Gedichten von Václav Gruša
Eintritt frei
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Kunst- und Literaturwettbewerb „Mehrsprachigkeit ist ein Schatz“
Der Verein Zaedno schreibt einen Wettbewerb zur Förderung von Lesen und Schreiben in einer Fremdsprache zum Thema " Sport und Olympischen Spiele" für Kinder, Jugendliche, Schulen und PädagogInnen aus. Einreichungen bis: 31.10.2024 an kamaradi@zaedno.org oder an Spolek Zaedno, Vocelova 602/3, 120 00 Praha 2.
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