07.04.2015 18:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
Nur deutsch
Zensur wurde lange und mit Fortschrittspathos als Hindernis für den Aufschwung des menschlichen Geistes beschrieben; die heutige Literaturwissenschaft nimmt Zensur eher als produktiven Faktor ernst, der praktisch allgegenwärtig ist und mitbestimmt, wie, von wem und wo Texte geschrieben, veröffentlicht oder gelesen werden. Der Vortrag möchte die Zensur in den böhmischen Ländern in groben Zügen skizzieren und die Brauchbarkeit dieser neueren Perspektive anhand von Beispielen aus der deutschböhmischen und der tschechischen Literatur demonstrieren – von Anna Maria Sagar im 18. Jahrhundert über Bernard Bolzano und Jakub Arbes bis hin zu Franz Kafka.
Michael Wögerbauer und Petr Píša forschen am Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik über die Zensur in den böhmischen Ländern. Die von der Abteilung für Literatursoziologie verfasste zweibändige Monografie V obecném zájmu (Im Interesse der Allgemeinheit) soll ca. 1 700 Seiten umfassen und im Sommer 2015 im Verlag Academia erscheinen. Bereits 2012 wurde im Rahmen desselben Projekts eine Übersetzungsanthologie zur internationalen Zensurforschung (Nebezpečná literatura? Brno, Host 2012) veröffentlicht.
Eintritt frei
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