Hommage à Friedrich Cerha

11.10.2016 18:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18

(c) Konzerthaus Wien

Im Februar dieses Jahres wurde Friedrich Cerha 90 Jahre alt. Er gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten der älteren Generation. Cerha erhielt zahlreiche hohe Auszeichnungen, zuletzt 2012 den Ernst von Siemens Musikpreis, der als „Nobelpreis der Musik“ gilt.

Nach dem Krieg studierte Cerha ab 1946 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien Violine, Komposition und Musikwissenschaft, daneben auch Philosophie und Germanistik. Ab 1950 war er als Geiger und Mittelschullehrer tätig. 1958 gründete er mit Kurt Schwertsik das Ensemble „die reihe“, welches er bis 1983 leitete. Er unterrichtete Komposition in Wien, gründete ein Ensemble für Alte Musik und war auch international als Dirigent tätig.

Ausgehend vom Neoklassizismus setzte sich Cerha ab den 50er-Jahren mit der Musik der Schönberg-Schule auseinander, als deren wohl bedeutendster und originellster Nachfolger er bezeichnet werden kann. Um 1960 gelang ihm der Durchbruch in eine „ganz freie Klangwelt“ - wie im Orchesterwerk „Spiegel“ -, später nahm er in seine unverwechselbare Tonsprache wieder mehr traditionelle Elemente auf und beschäftigte sich mit außereuropäischen Modellen. Friedrich Cerha, unermüdlich seine Partituren schreibend, ist nicht nur der Doyen, sondern einer der international erfolgreichsten Komponisten Österreichs. Cerha vertritt auch eine spezifisch österreichische, seit der Wiener Klassik ungebrochene Entwicklungslinie. Er hat mit „Baal“ (Salzburger Festspiele 1981) eine der bedeutendsten Opern der Moderne geschrieben. In den letzten Jahren entstand eine beeindruckende Reihe von Stücken: Kammermusik, Konzerte, Vokal- und Orchesterwerke, in denen die Synthese zwischen der Tradition - zu der auch schon die Dodekaphonie gehört – und neuen Erfahrungen und Techniken mit vollendeter Meisterschaft durchgeführt ist.

Ausführende: Trio 3:0
Alexander Vavtar, Klavier; Eva Steinschaden, Violine; Detlef Mielke, Violoncello
Moderation (nur auf Tschechisch): Lukáš Hurník

Programm: F. Cerha, A. Webern, G. Resch
Anton Webern Vier Stücke für Geige und Klavier, op 7 (1910)
Friedrich Cerha Trio für Violine, Violoncello und Klavier (2005)
Friedrich Cerha Fünf Sätze für Violine, Violoncello und Klavier (2007)
Gerald Resch Fünf Versuche nach Italo Calvino (2006)

Alexander Vavtar (Klavier) studierte an der Universität Mozarteum in Salzburg und an der Scuola Superiore di Musica da Camera del Trio di Trieste in Duino. Neben der Kammermusik im Duo :nota bene: gehört seine Liebe der Liedbegleitung. Seine Konzerttätigkeit führte ihn in mehr als 400 Konzerten durch die ganze Welt. Seit 1994 ist Alexander Vavtar am Musikum Salzburg als Klavierlehrer tätig und gibt Meisterkurse.

Eva Steinschaden (Violine) studierte an der Universität Mozarteum in Salzburg und an der Scuola Superiore di Musica da Camera del Trio di Trieste in Duino. Ihr künstlerisches Hauptaugenmerk liegt auf der Kammermusik. Sie war jahrelang Konzertmeisterin des Leopold Mozart Kammerorchesters Salzburg und als Mitglied verschiedener Kammerensembles (z. B. Duo :nota bene:, mit dem Pianisten Alexander Vavtar) konzertierte sie in der ganzen Welt. Sie widmet sich auch der pädagogischen Tätigkeit.

Detlef Mielke (Violoncello) absolvierte seine Studien an der Universität Mozarteum in Salzburg, an der Musikakademie in Basel und an der Musikuniversität in Graz. Auftritte als Solocellist oder Mitglied von verschiedenen Ensembles (Salzburg Chamber Soloists, Camerata Salzburg, Hyperion-Ensembles, Scaramouche-Quartettes) führten ihn in die prominentesten Konzerthäuser auf der ganzen Welt. Detlef Mielke ist auch als Violoncellolehrer und Juror bei den Wettbewerben tätig.

Lukáš Hurník (*1967, Prag) tschechischer Komponist, Musikpublizist, Moderator, Chorleiter und Schriftsteller.

Eintritt frei

neuigkeiten

Internationaler Leoš-Janáček-Wettbewerb
Die Musikfakultät der Janáček-Akademie der musischen Künste schreibt in Zusammenarbeit mit der Leoš-Janáček-Stiftung den 30. internationalen Wettbewerb für Flöte und Klarinette aus. Der Wettbewerb, der in drei Runden ausgetragen wird, findet vom 16.-22.09.2024 statt. Die Bewerbungsfrist für die Teilnahme endet am 31.05.2024. Das Alter des Bewerbes, bzw. der Bewerberin muss 35 Jahre oder jünger sein. Weitere Informationen

Open Call Festival der Regionen 2025
Das renommierte Festival der Regionen findet von 13. bis 22.6. 2025 das erste Mal in Braunau am Inn statt. Zum Open Call „Realistische Träume“ sind Kulturinitiativen und Menschen mit kulturellem, sozialem und politischem Engagement eingeladen. Bewerbungsfrist: 30.4.2024. Weitere Informationen

Mauricio Kagel Kompositionswettbewerb
für Komponistinnen und Komponisten unter 40 Jahren: Gesucht werden für den Unterricht gut realisierbare Klavierstücke für Kinder und Jugendliche. Einsendeschluss: 20. September 2024. Mehr Informationen

Franz Schubert und die Musik der Moderne
Vom 8. bis 15.02.2025 findet an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz die neue Auflage des internationalen Kammermusikwettbewerbs statt. Gesucht werden Musikerinnen und Musiker in drei Kategorien: Duo für Gesang und Klavier, Trio für Klavier, Violine und Violoncello, Klavier Duo. Bewerbungsfrist: 24.09.2024. Weitere Informationen

Österreichisches Kulturforum Prag © 2024 | Impressum | T17141194248233
Jungmannovo nám. 18, CZ - 110 00 Praha 1, info@oekfprag.at

Instagram YouTube Facebook RSS
CZ / DE